Zukunft gestalten? So geht’s.

Digitale Transformation. Klimawandel. Pandemie. Als wäre das nicht schon genug, kommt jetzt noch ein Krieg obendrauf. Klar gab es Kriege auch schon vorher, aber diesmal findet dieser Gräuel quasi vor unserer Haustür statt und ist direkt verwoben mit unserer nicht so fernen Vergangenheit.Diese Auswahl aktueller Herausforderungen lässt sich schwerlich als positiver Fortschritt oder als ermutigende Perspektive deuten.So viele unserer Errungenschaften, die eine gute Idee zu sein schienen, zeigen hässliche bis bedrohliche Nebenwirkungen, die spätestens jetzt nicht mehr zu übersehen sind. Wir werden in einen Wirbel sich überstürzender Ereignisse gezogen, die wir nicht mehr durchschauen geschweige denn kontrollieren können. Der Angstmodus in uns ist praktisch permanent getriggert und es wird zur Mammutaufgabe, positive Zukunftsvorstellungen zu finden und sich dafür einzusetzen.

Fühlst Du Dich nicht auch oft hilflos bei der Suche nach Lösungen? Zumal uns oftmals sogar die besten Lösungen hintenrum wieder auf die Füße fallen.Ich nehme als Beispiel gerne den Rebound- oder Bumerang-Effekt. Hast Du vielleicht schon gehört: die meisten Produkte lassen sich irgendwann durch modernere Fertigungstechniken und neue Erkenntnisse mit deutlich weniger Ressourcen- und Materialeinsatz produzieren. Diese Effizienzgewinne sind genau das, womit uns futuristische Technologie aus diversen Miseren helfen könnte. Bisher ist allerdings das Gegenteil passiert: die Misere vervielfacht sich, der Ressourcenverbrauch steigt und steigt. Offensichtlich leiten wir Menschen von Einsparungen dank verbesserter Technologie ein generelles „Recht auf mehr von allem“ ab. Das hier ist meine Lieblingsgrafik zur Illustration dieses Problems:

Quelle: Uwe Schneidewind auf Twitter, 2019

Um solche Phänomene umzukehren, bräuchte es weltweit eine signifikante Mehrheit kritischer Verbraucher, die durch ihre Kaufentscheidungen die Hersteller zwingen, verantwortungsbewusster zu produzieren und die Aussicht auf kurzfristige Marktgewinne hintenanzustellen.Gleichzeitig müssten staatliche Zusammenschlüsse die Produzenten durch entsprechende Rahmenbedingungen gezielt für ressourcenschonende Herstellungsverfahren fördern.Vertraust Du darauf, dass möglichst bald eine ausreichende Zahl solcher Konsumenten und Staatenverbände entstanden ist, damit sich die bereits erreichen Kipp-Punkte zügig zum Guten wenden lassen?

Zurück auf die Bäume?

Leider folgt die Masse der Konsumenten allzu gerne dem üblichen Mediengeschrei, diskutiert lieber über „das Wetter“ als über klimaverantwortliches Verhalten und ist schnell genervt von komplexen Sachverhalten und tiefgehenden Gesprächen. Verständlich, denn es ist viel bequemer, viel weniger anstrengend. Ihr müsst schon gezielt nach positiven Nachrichten Ausschau halten oder nach neuen Geschäftsmodellen forschen. Das Schöne ist: es gibt sie. Wir sehen, dass es vorwärtsgeht, dass Veränderung möglich ist, wenn auch in Minischritten. Aber unser Weg von der kognitiven Revolution vor ca 70.000 Jahren, die nach Yuval Noah Harari den Beginn unserer Kulturgeschichte darstellt, bis zum heutigen Tag war auch nicht gerade ein Hochgeschwindigkeitsrennen.

Selbst neue Erkenntnisse in Bezug auf Selbstführung, Selbstmanagement, Selbstfürsorge nutzen wir Menschen gerne mal, um sich zum Funktionieren, zu besseren Leistungsträgern zu machen. Das ist ebenfalls eine Form des Bumerang-Effekts und führt die eigentlichen Chancen dieser Weiterentwicklung ad absurdum. Dabei können solche Weiterentwicklungen so viel bewirken!

Ich kann durchaus verstehen, dass sich je nach Persönlichkeitstyp die eine von Euch in zornigen Aktionismus flüchtet und der andere in völlige Passivität verfällt, einfach irgendwie durchkommen und dabei möglichst viel Vergnügen mitnehmen will.Hast Du auch manchmal diese leise Hoffnung, dass doch bitte so eine richtige Heldengestalt auftauchen möge, die alles wieder in geordnete Bahnen lenkt, so dass wir uns entspannt zurücklehnen können?Vielleicht erwischst Du Dich auch ab und zu dabei, dass Du es gerne wieder so hättest, wie früher. Als noch alles gut war. Ach, die „guten alten Zeiten“, lasst uns doch alles wieder zurück auf Anfang setzen! Ich selbst glaube allerdings nicht daran, dass wir Menschen einfach irgendwann aufhören können, Produkte, Technologien und Ideen permanent weiterzuentwickeln. Das wäre wider unsere Natur, denn das erfinden, entwickeln und gestalten ist eine unserer größten Stärken.Dazu komme ich weiter unten noch.

Wusstet ihr, dass wir aktuell genug Nahrung für alle Menschen auf der Erde und sogar noch für viele mehr haben? Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN hat berechnet, dass die Landwirtschaft derzeit etwa ein Drittel mehr Kalorien erzeugt, als für die Versorgung aller Menschen benötigt wird. Und die Lebensmittelproduktion wächst schneller als die Weltbevölkerung.Es ist also genug für alle da.Was wir offenbar nicht ausreichend haben, ist eine konkrete Vorstellung davon, wie Armut, mangelnder Zugang zu Boden, Wasser und anderen Ressourcen sowie schlechte Regierungsführung verändert werden können. Das sind die Hauptursachen für Unter- und Mangelernährung. Wir scheinen nicht definieren zu können, was ein gutes Leben konkret bedeutet um daraus abzuleiten, welche Entscheidungen es von wem zu treffen gilt und welche Veränderungen wir dafür herbeiführen, ausprobieren oder in Kauf nehmen müssen.

Wie haben wir bloß den Weg runter von den Bäumen und ab ins Internet geschafft?

Jetzt komme ich zu einer der größten menschlichen Stärken, wie oben schon angedeutet.Es ist absolut bemerkenswert, dass wir Menschen gerade in diesem für uns dramatisch bedrohlichen Bereich der mangelhaften Zukunftsgestaltung unsere wichtigste Eigenschaft nicht zu unserem Vorteil einsetzen: die Eigenschaft, sich Dinge vorstellen zu können, die es noch nicht gibt.Die abstrakte Vorstellungskraft ist nach heutigem Kenntnisstand bei uns Menschen einzigartig unter allen Lebewesen. In spannenden Experimenten wurde nachgewiesen, dass zum Beispiel Katzen immerhin über Objektpermanenz verfügen. Sie wissen also, dass ein Gegenstand, der aus ihrem Sichtfeld verschwindet, trotzdem noch da ist. Selbst wenn sie diesen weder riechen noch hören können. Auch Hunde haben diese Fähigkeit, ebenso Elstern und Krähen und einige Primaten.Aber kein Tier besitzt die Gabe, sich Gegenstände oder Zustände gedanklich auszumalen, die real (noch) nicht existieren. Für uns Menschen ist diese Fähigkeit ein zentraler Bestandteil unserer Entwicklung: wir waren es, die irgendwann einmal darüber nachdachten, wie man Lasten mit weniger Energieeinsatz von A nach B bewegen könnte: das Rad wurde erfunden. Nicht gleich in Perfektion, aber eine grobe Vorstellung davon war geboren und wurde stetig weiterentwickelt und perfektioniert.Auch die ersten Handwerks-Zünfte sind so entstanden: die wirtschaftliche und soziale Not war groß. Man suchte nach Möglichkeiten, diese Leiden zu verbessern und entwickelte mit den Zünften erste Vorstellungen davon, wie sich diese Verbesserungen möglicherweise erreichen ließen.Das sind zwei wahllos herausgegriffene Beispiele aus der menschlichen Fortschrittsgeschichte. Übrigens wird diese natürliche Gabe derzeit als moderne agile Arbeitsmethode namens Design Thinking gefeiert:

Quelle: https://de.m.wikipedia.org , Der Design-Thinking-Prozess

Wir können das also. Diese menschliche Eigenschaft ist es, die uns ins Hier und Heute gebracht hat. Und sie wird es sein, die unsere Zukunft bestimmt.

„Die Route wird berechnet!“

Wir haben als menschliche Lebensform unfassbar viel erreicht.Inzwischen geht es darum, die bisherigen Ergebnisse zu verstehen und zu verbessern.Im obigen Bild stehen wir aktuell in wesentlichen Punkten zwischen dem orangefarbenen Kreis und dem gelben.Wenn wir aus dem definierten Standpunkt „Chaos und Drama“ in bessere Zeiten steuern wollen, sollten wir allerdings wissen, wie diese besseren Zeiten ganz konkret aussehen könnten.  Wie wollen wir sonst geeignete Ideen entwickeln?Dazu möchte ich Dir gerne den Vergleich mit einem Navi anbieten: wenn Du Deinem Navi einen Startpunkt, aber kein Ziel gibst, wie soll es dann einen Weg berechnen können? Letztendlich wäre jede Straße gleich richtig oder gleich falsch. Es ist ja egal, wo Du Dich am Ende der Fahrt befindest.Würdest Du Dich so zufallsgesteuert durch die Gegend navigieren lassen? Also ich nicht.Wir haben nicht die Option, die Welt einfach anzuhalten. Die Fahrt ist in vollem Gange. Wenn wir nicht zufallsgesteuert weiterrasen wollen, sollten wir dringend dafür sorgen, dass unser Navi Ziele einprogrammiert bekommt. Ziele, die wir uns wünschen.Wie schaffen wir es nur, auch angesichts der aktuellen Weltlage unseren Allerwertesten in Bewegung setzen?

  • Lerne, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. Es gibt nicht nur Drama und Chaos, sondern auch viele gute Initiativen und Errungenschaften. Einfache Erklärungen und Lösungen gibt es aber auch nicht. Lenke Deinen Fokus auf das Ermutigende, auf das Gute. Und sei bereit, Dich unabhängig und selbstverantwortlich zu informieren.Dann kannst Du:
  • Deinen Einflussbereich und Deine Möglichkeiten erkennen oder neu definieren.Wo willst und kannst Du selbst aktiv Zukunft gestalten?Du wirst Mitstreiter finden und andere inspirieren. So lässt sich gemeinsam die kritische Masse erreichen, die es für Veränderungen braucht. Dazu zitiere ich gerne die Transformationsforscherin Maja Göpel. In ihrem Buch „Unsere Welt neu denken“ schreibt sie: „Es geht nur mit vielen, die ernsthaft wollen, also kommt es auf jeden an.“ Absolut lesens- und umsetzenswert!Ebenso solltest Du:
  • herausfinden wie Du gestrickt bist und Dich selbst führen lernen: wisse, was Dich in die Gefahr bringt, mit Deinen Gedanken und Deinen Taten der lauten Masse und der Aufmerksamkeitsindustrie zu folgen.  Sobald Du gut mit Dir selbst umzugehen gelernt hast, kannst Du konstruktiv und ideenreich, mit Mut und Verantwortungsbewusstsein eine wünschenswerte Zukunft mitgestalten.Und nicht zuletzt brauchst Du
  • klare Zukunftsbilder und eine dynamische Denkweise.Wie Du Dir eine wünschenswerte Zukunft vorstellst wird darüber bestimmen, welche Rolle Du für Dich darin erkennst und was Du für die Verwirklichung Deiner Vorstellung tun wirst. Das wird Dein Navi sein für Deine Entscheidungen über die nächsten Schritte in Richtung Zukunft.

Meine Aufgabe als Coach für Zukunftsfähigkeit ist es, Dich in diesen wichtigen Schritten zu unterstützen. Du wirst Dich so viel besser fühlen, wenn es Dich nicht mehr als Fähnchen im Wind mal hierhin mal dorthin treibt!Dazu biete ich Einzel- und Gruppencoachings an.Und bald wird es die Angebote auch als online-Kurse geben.Darüber hinaus halte ich Impulsvorträge, gebe Workshops, unter anderem bei unique! e.V., und bereite eine regelmäßig stattfindende Zukunftsreihe vor. Hast Du Lust darauf bekommen, mit mir und anderen gemeinsam eine tolle Zukunft gestalten?Dann melde Dich als ersten Schritt einfach zu meinem Newsletter an, ich freue mich auf Dich!

Heute gebe ich Dir zum Abschluß ein Zitat aus dem Sozialatlas 2022 der Heinrich-Böll-Stiftung e.V. mit:„Sollte man nun optimistisch in die Zukunft schauen oder eher pessimistisch? Utopien sind immer umkämpft und werden nie von selbst zur Wirklichkeit. Es braucht […] den Glauben daran, dass eine andere Welt möglich ist, wenn man dafür kämpft. Und die Geschichte zeigt: Es lohnt sich oft genug.“Danke, dass Du Dir Zeit für die Zukunft genommen hast.Denn die passiert nicht einfach.Sie wird von uns gemacht.Herzliche Grüße,